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Rückblick

Die Familie Kyburz pachtet den Bäumlihof seit dem 1. April 1985. Wie damals üblich, bewirtschafteten Fritz und Ruth Kyburz den Betrieb zunächst intensiv. Bis Anfang der Neunzigerjahre produzierten sie Milch, Fleisch und Getreide.

 

Dann begann die Zeit, in der sich die wirtschaftlichen Bedingungen für die Bauern in der Schweiz grundlegend änderten: Die Preise für landwirtschaftliche Produkte sanken, das System der Direktzahlungen wurde eingeführt. Diese kompensierten den Preisrückgang in der Lebensmittelproduktion jedoch nur teilweise. Vielmehr waren diese neuartigen Subventionen darauf ausgelegt, ökologische Leistungen der Bauern zu fördern. Diese Entwicklung hält bis heute an.

Als Folge dessen stellte Fritz Kyburz die Bewirtschaftung des Betriebes Mitte der Neunzigerjahre grundlegend um. Den 100 Stück Vieh umfassenden Tierbestand gab er auf. Auf den Feldern um den Bäumlihof legte er anstelle von Brotgetreide, üppigen Futtergräsern und Mais nun Magerwiesen an. Diese extensiv genutzten Wiesen prägen bis heute das Bild des Bäumlihofareals.

Ebenfalls in dieser Zeit, anfangs der Neunzigerjahre, wurde Fritz Kyburz von einem Berufskollegen ermutigt, doch einmal ein Experiment mit Blumen zum Selberschneiden 

zu wagen. Diese Idee war damals etwas vollkommen Neues.

So pflanzten Fritz und Ruth Kyburz im Frühling 1992 erstmals Gladiolen auf einem Stück Acker und säten ihre ersten Sonnenblumen. Das Selbstpflück-Blumenfeld auf dem Bäumlihof war erschaffen.

Die Idee, das offene Feld betreten zu dürfen und sich dort in aller Freiheit einen Blumenstrauss zusammenstellen zu können, stiess bei den Anwohnenden aus der Umgebung von Anfang an auf Begeisterung. 

Die Nachfrage nach diesem völlig neuen Angebot auf dem Bäumlihof war in den ersten Jahren bereits so gross, dass die Familie Kyburz bald erkannte, dass sie mit ihrem Blumenfeld eine Alternative zu den ansonsten rückläufigen Produktepreisen in der Landwirtschaft gefunden hatte.

 

Rückblickend steht fest, dass diese Neuausrichtung des Betriebs zukunftsweisend war, bilden sie doch bis heute die Existenzgrundlage des Hofes.

Unverändert blieb hingegen in all den Jahren die Bewirtschaftung der Ackerflächen beim Otterbach und Nonnenholz in Deutschland. Als fester Bestandteil des Pachtbetriebes Bäumlihof wird dort bis heute vorwiegend Getreide produziert.

Am ersten Januar 2006 übernahm Thomas Kyburz als Nachfolger seiner Eltern Fritz und Ruth Kyburz die Pacht des Bäumlihofes. Seitdem führt er den Betrieb auf der bewährten Grundlage seiner Eltern weiter. Zusätzlich hat er begonnen, den Hof schrittweise für verschiedene Bauernhof-Angebote, primär für Kinder und Jugendliche, zu öffnen. 

In einer Zeit, in der immer weniger Menschen einen Bezug zur Landwirtschaft haben, ist es Thomas Kyburz ein Anliegen, Menschen aus der Stadt auf diesem zentral gelegenen Bauernhof einen Zugang zur Produktion von Lebensmitteln sowie zum Umgang mit Tieren und der Natur allgemein zu ermöglichen.

 

Aus diesem Grund läuft seit einigen Jahren das Garten-Lernprojekt „Lecker-Acker” auf einem Feld in der Nähe der Schulhäuser. Zudem kann auf dem Hof der einfache Umgang mit Pferden und anderen Tieren erlernt werden. Gleichzeitig bieten Fachpersonen tiergestützte Psychotherapie-Angebote an. Darüberhinaus steht der Betrieb Schulklassen im Rahmen des Programmes „Schule auf dem Bauernhof” offen.

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